Im Jahr 2005 kamen Abby und Isabelle Carlsen unter außergewöhnlichen Umständen zur Welt – siamesische Zwillinge an Brust und Bauch, mit einer gemeinsamen Leber und einem gemeinsamen Dünndarm. Ihre Erkrankung war äußerst selten und ihr Überleben ungewiss.

Als sie bei einer Routine-Ultraschalluntersuchung entdeckt wurden, schockierte ihr Zustand ihre Eltern Amy und Jesse. Doch trotz aller Widrigkeiten kamen die Mädchen wohlbehalten in Minnesota zur Welt. Nach monatelanger Planung trennte ein Team von 17 Chirurgen der Mayo Clinic die Zwillinge im Mai 2006 in einer zwölfstündigen Operation erfolgreich. Die komplexe Operation erregte landesweite Aufmerksamkeit und löste eine Welle der öffentlichen Unterstützung und Gebete aus.

Die Genesung war herausfordernd, aber hoffnungsvoll. Nur zwei Wochen nach der Operation waren die Zwillinge wieder zu Hause in North Dakota. Im Laufe ihres Heranwachsens entwickelten Abby und Isabelle unterschiedliche Persönlichkeiten – Abby sensibler, Isabelle energischer. Obwohl sie sich nicht an die siamesische Verbindung erinnern, bleibt ihre tiefe Verbundenheit bestehen.

Die heute 19-jährigen Carlsen-Zwillinge führen ein erfülltes, unabhängiges Leben. Sie meiden das Rampenlicht, doch gelegentliche Einblicke in die sozialen Medien zeigen zwei selbstbewusste junge Frauen, die jeweils ihre eigene Zukunft gestalten.