Flawless: Die Wahrheit hinter legendären Aerobic-Szenen enthüllt

1985 schien „Perfect“ ein Erfolg zu sein. Mit John Travolta und Jamie Lee Curtis auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und einem Budget von 20 Millionen Dollar – was konnte da schon schiefgehen? Wie sich herausstellte – alles.

Unter der Regie von James Bridges folgte der Film dem Journalisten Adam Lawrence (Travolta) bei seinen Recherchen in Fitnessclubs, die ihn auf die Aerobic-Trainerin Jessie Wilson (Curtis) führten. Statt eines Hits wurde der Film zu einem der größten Flops Hollywoods, spielte nur 12,9 Millionen Dollar ein und wurde mehrfach für die Goldene Himbeere nominiert.

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Kritiker belächelten den ungeschickten Ton, die übertriebenen Aerobic-Sequenzen und das, was manche als „seltsam schwul“ bezeichneten. Die berüchtigten Fitnessstudio-Szenen des Films, geprägt von engen Shorts und übertriebenen Beckenstößen, waren anzüglicher als beabsichtigt – etwas, das Curtis später zugab, sie enttäuschte. Sie fand, die Sequenzen gingen zu weit und wirkten eher ausbeuterisch als künstlerisch.

Travolta, einst Hollywoods Star, erlebte nach „Perfect“ ein Karriereknick, was zu einer kurzen Pause führte. Curtis, obwohl in der Rolle ikonisch, kämpfte mit der Übersexualisierung in Hollywood. Trotz der Kritik trainierte sie intensiv für die Rolle und nahm aufgrund des strengen Trainingsplans des Films sogar 4,5 Kilo ab.

 

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Die Produktion war chaotisch und dauerte 140 statt 81 Tage. Aus Gründen der Authentizität wurde ein maßstabsgetreuer Nachbau der Rolling-Stone-Büros errichtet, was das aufgeblähte Budget zusätzlich belastete. Sogar Rolling-Stone-Gründer Jann Wenner spielte Travoltas Redakteur und verlieh der journalistischen Darstellung des Films etwas Realismus.

Trotz seines Misserfolgs hat „Perfect“ seitdem Kultstatus erlangt. Quentin Tarantino verteidigte den Film sogar und bezeichnete Curtis’ Leistung als unterbewertet. In Anspielung auf das bizarre Erbe des Films stellte Curtis die Aerobic-Szene der „Tonight Show“ mit Jimmy Fallon humorvoll nach und bewies damit, dass die überbordende Energie der Szene auch Jahrzehnte später unvergesslich bleibt.

Rückblickend mag „Perfect“ kein filmischer Triumph gewesen sein, doch sein Vermächtnis als ungewollt komisches Artefakt der 80er ist unbestreitbar.